Was du über den Nahostkonflikt wissen musst
Seit Jahrzehnten gärt der Nahostkonflikt in der Region um Palästina. Um was geht es bei diesem Konflikt zwischen Juden und Arabern überhaupt? Und was passierte in den Jahrzehnten und Jahren vor dem 7. Oktober 2023, an dem die islamistische Terror-Organisation Hamas aus dem Gazastreifen heraus Israel überfällt?
Kapitelverzeichnis
00:00 Intro
00:28 Die Entstehung des Konflikts
03:54 Die Gründung Israels
05:51 Der Palästinakrieg
08:25 Jerusalem
10:24 Militärmacht Israel
13:45 Die PLO
15:55 Die Siedlungspolitik
18:00 Hoffnung auf Frieden
19:47 Rückfall in Gewalt und Repression
22:26 Und jetzt?
Zusammenfassung
Die Wurzeln des Nahostkonflikts reichen bis ins späte 19. Jahrhundert zurück. Damals ist die Region an der östlichen Mittelmeerküste Teil des Osmanischen Reichs. In dem Vielvölkerstaat haben Muslime und Juden lange Zeit vergleichsweise friedlich zusammengelebt. Anders in Europa: dort werden Juden seit dem Mittelalter ausgegrenzt und immer wieder auch verfolgt. Auch als Reaktion darauf entsteht Ende des 19. Jahrhunderts der sogenannte Zionismus. Eine Bewegung, die das Judentum nicht nur als Religion begreift, sondern auch als Nation. Die Zionisten streben nach einem jüdischen Staat als Zufluchtsort für alle Juden. Sehnsuchtsort ist das Heilige Land. Ein Landstrich, in dem einst der jüdische König David sein Reich errichtet haben soll. Anfang des 20. Jahrhunderts wandern mehr und mehr Juden in die Region ein, die inzwischen Palästina genannt wird. Eine Entwicklung, die vielen Arabern in der Region widerstrebt.
Als das Osmanische Reich nach dem Ersten Weltkrieg kollabiert, kommt Palästina als Mandatsgebiet unter britische Kontrolle. Immer öfter kommt es zu Gewalt zwischen jüdischen Siedlern und der arabischen Bevölkerung. Nach dem Grauen des Zweiten Weltkriegs und dem Mord an sechs Millionen Juden durch das NS-Regime steigt in vielen Ländern die Sympathie für die Gründung eines jüdischen Staates. Die Vereinten Nationen erarbeiten 1947 einen Plan zur Teilung Palästinas in Israel, einen eigenen Staat für die Juden, und Palästina, einen unabhängigen Staat für die Araber. Die arabische Welt dagegen reagiert empört. Für sie ist der UN-Teilungsplan eine Fortsetzung einseitiger kolonialer Einmischungspolitik.
Am 14. Mai 1948 wird der Staat Israel gegründet. Noch in der Nacht darauf erklären fünf umliegende Staaten Israel den Krieg. Arabische Streitkräfte und Freischärler rücken vor, um den Staat der Juden im Keim zu ersticken. Seither ist die Region nicht mehr zur Ruhe gekommen. Zahlreiche Kriege haben dazu geführt, dass die Grenzen des UN-Teilungsplans nur kurze Zeit bestand hatten. Viele Palästinenser leben seit Generationen in Flüchtlingslagern, es herrschen Armut und Perspektivlosigkeit. In Israel gehören palästinensische Terroranschläge schon beinahe zur Normalität. Die Fronten auf beiden Seiten sind verhärtet. Für eine gerechte Zwei-Staaten-Lösung müssten beide Seiten bittere Realitäten anerkennen und Zugeständnisse machen. Doch wie soll das gehen?