«Wir sind eine schei­tern­de Spezies»

Gert Scobel sprach mit dem Philo­so­phen Thomas Metzin­ger: Was können wir tun angesichts plane­ta­rer Krisen? Wie sollen wir uns verhal­ten? Hilft eine neue Bewusstseinskultur? 

Metzin­ger spricht in diesem Zusam­men­hang von Respekt, von #Selbst­ach­tung und der Achtung vor anderen – vor allem auch vor unseren Nachkom­men und anderen leidens­fä­hi­gen Tieren. Wir sollten dazu aus allen philo­so­phi­schen Tradi­tio­nen das Beste nehmen, ohne dabei einem Zweck­op­ti­mis­mus zu verfal­len. Wichtig sei es, Selbst­mit­ge­fühl zu kulti­vie­ren – also zu uns selbst freund­lich sein, zur Natur, zur Umwelt, so Metzinger.

Gleich­zei­tig warnt er vor Trägheit, die unseren Bestre­bun­gen im Wege steht: die Trägheit physi­ka­li­scher Prozes­se, politi­scher Insti­tu­tio­nen, aber auch die unseres Geistes, dessen Problem seine evolu­tio­när entstan­de­ne Tiefen­struk­tur sei.

Metzin­ger empfiehlt im Gespräch mit Gert Scobel Respekt und Anerken­nung der Lebens­qua­li­tät auch nachfol­gen­der Genera­tio­nen. Eine gemein­sa­me Bewusst­seins­kul­tur sei unumgäng­lich in einer sich histo­risch zuspit­zen­den Situa­ti­on: „Wir sollten sanft und präzise beim unange­neh­men Gefühl verwei­len, dass man nicht spüren will.“