Die ungeschwärz­ten RKI-Files

Am 23. Juli 2024 fand in Berlin eine sehr inter­es­san­te Presse­kon­fe­renz statt: Die Journa­lis­tin Aya Velaz­quez präsen­tier­te die vollstän­di­gen und ungeschwärz­ten RKI-Krisen­stabspro­to­kol­le und Zusatz­ma­te­ria­li­en von 2020 bis 2023. Diese Daten sind deswe­gen so wertvoll, weil das Robert Koch Insti­tut (RKI) während der Corona­kri­se die Schalt­zen­tra­le für fast alle wichti­gen Entschei­de in Deutsch­land war. 

Die fast 4.000 Seiten sind nun vollstän­dig öffent­lich zugäng­lich. Sie zeigen, dass die Bundes­re­gie­rung und das RKI wissen­schaft­li­che Prinzi­pi­en zuguns­ten politi­scher Weisun­gen verra­ten haben. Die RKI-Files erlau­ben einen Blick hinter die Kulis­sen der Macht. „Ich erhielt die Daten von einem Whistleblower/einer Whist­le­b­lo­we­rin aus dem Robert Koch Insti­tut. Die Person arbei­tet nicht mehr am RKI, aber hatte Zugang zu den Proto­kol­len“, so Aya Velaz­quez. „Es war ein Gewis­sens­ent­scheid. Die Person war nicht einver­stan­den mit der Corona­po­li­tik der Bundes­re­gie­rung, war nicht einver­stan­den, wie ihr Insti­tut voraus­ei­lend gewis­sen politi­schen Weisun­gen entge­gen­ge­kom­men ist und auch eigene wissen­schaft­li­che Prinzi­pi­en verra­ten hat.“