Warum glauben Menschen an Gott?
Das Video untersucht, warum Menschen an Gott glauben, und betrachtet sowohl psychologische als auch wissenschaftliche Perspektiven, wobei festgestellt wird, dass Religiosität das Wohlbefinden fördern kann. Es wird diskutiert, ob Gott eine Erklärungslücke füllt, die durch Wissenschaft allein nicht geschlossen werden kann, und verschiedene Wissenschaftler wie Einstein und Hawking haben unterschiedliche Ansichten zu dieser Frage. Die Rolle von Spiritualität und der Einfluss von Religion auf das Gehirn werden ebenfalls beleuchtet, wobei die Frage offen bleibt, ob Gott notwendig ist, um das Universum zu verstehen.
Kerninhalte
- Religiosität fördert das psychische Wohlbefinden.
- Studien zeigen, dass Gläubige weniger unter Depressionen leiden.
- Religiöse Empfindungen aktivieren das Belohnungssystem im Gehirn.
- Einige Physiker glauben an Gott, während andere skeptisch sind.
Analyse und Gedanken
- Der Glaube an Gott könnte eine Erklärung für unerklärliche Phänomene bieten.
- Spiritualität spielt eine Rolle für das psychische Wohlbefinden.
- Die Beziehung zwischen Wissenschaft und Glauben ist komplex.
Fazit
Die Diskussion über Gott und Wissenschaft bleibt offen und vielschichtig, wobei verschiedene Perspektiven und Erfahrungen berücksichtigt werden müssen.
Intro (00:00)
In diesem Abschnitt wird die Frage behandelt, warum Menschen an Gott glauben und welche Rolle Religiosität für das psychische Wohlbefinden spielt. Es werden persönliche Erfahrungen und wissenschaftliche Erkenntnisse herangezogen, um die Bedeutung von Glauben und Gemeinschaft zu beleuchten.
Geht es Menschen, die an Gott glauben, besser? (01:00)
Es wird diskutiert, dass die menschliche Psyche möglicherweise ein höheres Wesen benötigt, um sich wohlzufühlen, und es gibt psychologische Studien, die einen positiven Zusammenhang zwischen Religiosität und psychischer Gesundheit zeigen. Religiosität wird als Teil der Gemeinschaft betrachtet, die das Wohlbefinden der Menschen beeinflusst.
Was macht der Glaube im Gehirn? (02:37)
Es wird erklärt, dass das Gehirn versucht, unerklärliche Phänomene einem höheren Wesen zuzuschreiben, was den Glauben an Gott begünstigen kann. Eine neurowissenschaftliche Beobachtung zeigt, dass das Fresko von Michelangelo eine auffällige Ähnlichkeit mit dem menschlichen Gehirn hat.
Ist die Physik des Universums ohne Gott denkbar? (04:38)
Das Higgs-Boson wird als ‘Gottesteilchen’ bezeichnet, was zu Missverständnissen führt. Heino Falke, ein Astrophysiker, sieht Gott als Erklärung für die Lücke in der Physik. Stephen Hawking war skeptisch gegenüber der Idee eines höheren Wesens bei der Entstehung des Universums.
Video-Statistiken
Videobeschreibung
An Gott kann man glauben oder nicht. Wer Recht hat, kann die Wissenschaft nicht sagen. Aber unstrittig ist: Für viele Menschen spielt er eine große Rolle. Und dieser Glaube beschäftigt die Wissenschaft. Was nützt der Glaube an Gott? Und warum finden selbst manche Physiker es schwer, sich eine Welt ohne ihn vorzustellen? Ralph Caspers wagt einen Blick in den Himmel.
Vielleicht ist es so, dass unsere Psyche einfach ein höheres Wesen braucht, damit es uns gut geht? Tatsächlich gibt es Studien, die sich mit dieser Frage befassen. Und die kommen fast alle zum gleichen Ergebnis: Religiosität ist für das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit eine gute Sache. Wer religiös ist, leidet weniger unter Depressionen, nimmt weniger Drogen und ist insgesamt zufriedener mit seinem Leben. Neben Religiosität gibt es auch Spiritualität. Auch dazu gibt es einiges an Forschung. Und die zeigt, dass eine gewisse Spiritualität sich positiv auf das psychische Wohlbefinden auswirken könnte. Warum diese Studien jedoch nur eine begrenzte Aussagekraft haben, erzählt euch Ralph im Video.
Was macht der Glaube an Gott in unserem Hirn? Jeffrey Anderson von der @universityofutah hat das mit Hilfe der Kernspintomografie untersucht. Seine Studien mit sehr frommen Mormonen zeigen, dass religiöse Empfindungen das Belohnungssystem des Gehirns aktivieren. Das heißt: Gott kann für gute Gefühle sorgen. Aber auch bei Patienten mit bestimmten Formen von Epilepsie können die epileptischen Anfälle eine Art Erleuchtungserfahrung auslösen.
Vielleicht brauchen wir Gott in der Physik? Schließlich wurde vor ein paar Jahren das Higgs-Boson-Teilchen nachgewiesen, das versehentlich als „Gottesteilchen“ berühmt wurde. Doch dessen Entdecker Peter Higgs war nicht gläubig. Genauso wenig wie Stephen Hawking: Er glaubte nicht, dass das Universum bei der Entstehung ein höheres Wesen brauchte. Doch es gibt in der Physik auch Wissenschaftler, die an Gott glaubten oder glauben: zum Beispiel Albert Einstein. Aber auch einer der renommiertesten Astrophysiker unserer Zeit: Heino Falcke von der @radboud_uni oder der Quantenphysiker Anton Zeilinger von der @univienna. Was sie zu ihren Einschätzungen in Bezug auf Gott bewogen hat, erzählt euch Ralph im Video.
Quellen
- Religiosity and Subjective Well-Being: An International Perspective; in: Religion and Spirituality Across Cultures, 2014
- The association between spirituality and religiousness and mental health; in: Scientific Reports, 2018
- An interpretation of Michelangelo’s Creation of Adam based on neuroanatomy; zuerst in: Journal of the American Medical Association, 1990
- Jeffrey Anderson et al.: Reward, salience, and attentional networks are activated by religious experience in devout Mormons; in: Social Neuroscience, 2016
- Ecstatic or Mystical Experience through Epilepsy; in: Journal of Cognitive Neuroscience, 2023
- Peter Higgs: Atheist scientist admits he doesn’t believe in ‘god particle’
- Anton Zeilinger: Fakten, Glaube, falsche Tabus
- Heino Falcke: Wo Gott wohnt: Über Schöpfung, Urknall und Weihnachten
- Albert Einstein: Mein Weltbild (ISBN 978–3958904163)
- Stephen Hawking: Eine kurze Geschichte der Zeit (ISBN 978–3608987553)
Links
Video von @Quarks: Der Urknall: Das sagen Physik und Religion
Impressum
Autor:innen: Kristin Raabe, Ralph Caspers
Schnitt und Grafik: Christian Kloprogge, Christoph Köster
Sounddesign: Florian Ebrecht
Redaktion: Wobbeke Klare
Tags
#Glaube #Gott #ralphcaspers #dimensionralph
Top 25 Kommentare
Allein wenn ich Ralph sehe oder höre ist das total nostalgisch und ich verbinde das mit der absoluten Freude am Wissen und Lernen.
War ein spontaner Gedanke als ich das Video gestartet habe, wollte ich einfach mal sagen (:
Bitte mit kräftigem Schnurrbart für Ralph😊
Das wurde hier von Ralph und seinem Team echt vorbildlich angegangen, mit der nötigen Würde und Respekt.
Es ist jedem freigestellt, zu glauben — oder auch nicht — was man möchte.
Zu weit geht es aber, wenn’s ins “missionieren” abdriftet oder man dem Gegenüber seinen Glauben abstreiten will.
Ich war früher Atheist und hab mich immer vehement gegen Gläubige gewehrt (im verbalen Sinne) und versucht, diese zu überzeugen oder sie teils auch abschätzig belächelt für ihren Glauben.
Mit dem Alter wird man weiser, ich bin dann im Agnostizismus gelandet. Ich selber kann Gott/Götter weder beweisen noch widerlegen. Ich glaube nicht aktiv dran, kanns aber nicht ausschliessen. Aber jemandem sein Recht auf seinen Glauben abzuerkennen, das geht zu weit.
Mittlerweile unterhalte ich mich echt gerne mit nem guten Kumpel, der gläubiger Christ ist, intensiv über die Bibel — einfach weil ich seine Perspektive mega spannend finde und ich sehe, was ihm das für Halt und Kraft gibt, was mich fasziniert. Ich kann selbst nix mit anfangen, aber die Diskussionen mit ihm find ich ne spannende Abwechslung.
Dieses schwarzweiss-denken von “Theisten vs Atheisten” find ich traurig.
Wir könnten uns gegenseitig das Leben, und auch den (Nicht)Glauben so viel angenehmer machen, wenn wir da empathischer füreinander wären 🙂
eure Videos sind toll! Auch dieses. Auch wenn es mir als Theologe schmerzt, dass hier wieder “Naturwissenschaft vs. Natur” thematisiert wird und ich der Meinung bin, dass in der modernen, liberalen, aufeklärten Theologie diese Thema weitestgehend überwunden ist und eben kein “Gegeneinander” mehr ist.
Ich würde mir ein Video wünschen mit dem selben Titel “Teil 2 — oder “Ansätze moderner Theologie” — ich nenne an der Stelle einfach Eugen Drewermann als Beispiel.
Warum glauben Menschen an Gott? Ich meine -, im “optimalfall” grundlos. Es ist wie die Liebe zwischen zwei Menschen. Warum liebst du den anderen, könnte man fragen. Und was ist nun die Antwort? Das Aussehen? Der Duft? Die Eigenschaften? Dessen Gehirnstrukturen? Nein, wohl das Ganze — was wohl hier auch als “Mehr als die Summe seiner Teile” sein wird. Und in der grundlosen Liebe erfahren wir Erfüllung, weil wir in der Liebe des anderen erfahren, dass wir gewollt, gemeint, angenommen sind.
So neutral, nicht emotional aufgeladen — einfach wertschätzend und respektvoll.
SCHÖN ❤
Denn Religion hat nicht nur positive Wirkungen. Es gibt religiöse Paranoia, Ängste, Zwangserkrankungen und vieles mehr. Und auch Missbrauch in religiösen Gesellschaften. Selbst wenn die Person, die das Opfer ist, so indoktriniert wurde, dass sie an den Gott ihrer Gemeinschaft glaubt, ist das dem Wohlergehen dieser Person nicht immer zuträglich! Religiom kann durchaus traumatisch sein. Meine Wahrnehmung ist, dass dieser Aspekt in Eurem Video etwas zu kurz kommt. Ich verstehe, dass der Fokus woanders liegt, aber ich finde eine ausgeglichene Darstellung auch in einem kurzem Video wichtig.
Alles Gute für Euch und Danke für viele sehr sehr gute Videos. (Und danke Ralph für die vielen Jahre, in denen ich schon auf sehr angenehme und unterhaltsame Weise von Dir über verschiedenste Dinge lernen konnte 😊)
Weder Lücken noch Zufall stören meine innere Ruhe wirklich. Ja, ich liebe gute Pläne und ihren genauen Ablauf! Ja, Änderungen sind immer mühsam, aber normal! Deswegen versuche ich in meinen Plänen möglichst Platz für den Zufall zu lassen, quasi von vorn herrein mit “Murphy” zu planen. Wobei ich “Murphy´s Law” tatsächlich posetiv sehe. Ich brauche so Gott auch nicht zur eigenen Beruhigung.
Fazit: Insgesamt bedarf ich dieser Vorstellung einfach nicht. Ob es da etwas gibt oder nicht, spielt am Ende keine Rolle.
Trotzdem habe ich manchmal das Bedürfnis, dankbar zu sein, weil es mich froh macht, wenn ich das Gute und Gelungene wertschätze. Und hierbei ist es schöner, einen Adressaten zu haben. Ob das Gott, irgendwelche spirituellen Wesen oder einfach eine Halluzination meines Gehirns ist, ist mir dabei egal. Es fühlt sich gut an, jemandem zu danken.
BTW: 0:35 — 42. 😉