Setzt der Westen Spezi­al­kräf­te in der Ukraine ein?

Die geleak­ten mutmass­li­chen US-Geheim­dienst­do­ku­men­te zum Ukraine-Krieg deuten nach briti­schen Medien­be­rich­ten darauf hin, dass westli­che militä­ri­sche Spezi­al­kräf­te in der Ukraine im Einsatz sein könnten.

Die BBC und der “Guardi­an” berich­te­ten am Mittwoch überein­stim­mend unter Berufung auf eines der Dokumen­te, dass Gross­bri­tan­ni­en in dem Kriegs­land rund 50 Kräfte seiner als “Special Forces” bekann­ten Elite­ein­heit einsetze.

Andere Nato-Staaten sollen demnach mit ähnli­chen Einhei­ten vor Ort sein — so etwa Frank­reich und die USA mit jeweils rund 15 Kräften. Aus dem Dokument geht den Berich­ten zufolge nicht hervor, wo die Spezi­al­kräf­te sich genau aufhal­ten und was sie konkret vor Ort tun.

Das briti­sche Vertei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um macht tradi­tio­nell keine Angaben zu solchen Missio­nen der Spezi­al­kräf­te und wollte die Berich­te auf Anfrage nicht kommen­tie­ren. Am Diens­tag veröf­fent­lich­te das Minis­te­ri­um jedoch eine allge­mei­ne Reakti­on auf die Leaks auf Twitter: Die Dokumen­te würden inhalt­lich ein “schwer­wie­gen­des Mass an Ungenau­ig­keit” aufwei­sen, hiess es darin. Man solle die Behaup­tun­gen darin nicht “für bare Münze” nehmen, da es das Poten­zi­al für die Verbrei­tung von Falsch­in­for­ma­tio­nen gebe.

Seit Wochen kursie­ren im Inter­net offen­sicht­lich geheime Dokumen­te von US-Stellen zum russi­schen Angriffs­krieg gegen die Ukraine. US-Medien berich­ten seit Tagen über sensi­bles Materi­al zu beiden Kriegs­par­tei­en, ohne die Dokumen­te selbst zu veröf­fent­li­chen. Unklar ist, wer die schon vor Wochen bei prorus­si­schen Kanälen verbrei­te­ten Dokumen­te publizierte.

US-Behör­den prüfen derzeit die Echtheit der Dokumen­te sowie den Ursprung der Leaks. Einem Bericht der “New York Times” zufolge sollen etliche echte Dokumen­te zunächst in Origi­nal­form online veröf­fent­licht worden sein. Später sollen dann auch nachträg­lich manipu­lier­te Versio­nen aufge­taucht sein.